Eike Becker über das Architekturkonzept der WATERKANT Berlin

Eike Becker über das Architekturkonzept der WATERKANT Berlin

Was ist für Sie das Besondere an dem neuen Berliner Wohnviertel WATERKANT in Spandau?

Quartiersentwicklung ist Stadtplanung im Kleinen. Alles, was bei der Entwicklung einer Stadt wichtig ist, muss auch hier mitbedacht werden. Damit ein Quartier der gesamten Vielfalt der heutigen Gesellschaft gerecht wird, müssen sich unterschiedliche Alters- und Interessengruppen in ihm wiederfinden. Zudem müssen alle Ebenen ineinandergreifen. Geordnet, aber nicht zu geordnet. Das ist die Formel, die Quartiere lebenswert macht – und unsere Gesellschaft ein Stück weit besser.

Was war für Sie wichtig bei der Umsetzung?

Die Frage nach der gesellschaftlichen Utopie. Nach der Art und Weise, wie wir heute und in Zukunft zusammen leben wollen. Im Vordergrund stehen dabei die soziale Verantwortung und das gesellschaftliche Miteinander. Aber auch Fragen der Ökologie und der Mobilität gewinnen an Bedeutung. Quartiere wie WATERKANT Berlin sind ideal, um innovative Lösungen umzusetzen. So z.B. bessere Energie- und Mobilitätskonzepte, aber auch neue Formen der Partizipation und des gesellschaftlichen Miteinanders.

An welchen Vorbildern haben Sie sich orientiert?

Wer sich mit sozialem Wohnungsbau beschäftigt, kommt schnell zu den vorbildlichen Sozialsiedlungen der zwanziger Jahre: Onkel Toms Hütte, die Hufeisensiedlung oder die Wohnstadt Carl Legien sind herausragende Beispiele eines Bauens für eine bessere Welt. Wir wollen die Ansätze von damals in das Hier und Jetzt und Morgen übersetzen. Indem wir sie mit dem Wissen von heute neu definieren. Denn wir wissen heute so viel mehr über gutes Zusammenleben, funktionierende Nachbarschaften und nachhaltigen Städtebau. Wenn wir dieses Wissen verantwortungsvoll nutzen, kann das neue Quartier an der Oberhavel ganz besonders gut gelingen.

Zum kompletten Interview