Neben kulinarischen Köstlichkeiten gab es beim Industriefrühstück mit Vitra auch geistige Nahrung: Robert Propst, Erfinder des modernen Büros, machte in seinem 1968 erschienenen Buch „The office. A facility based on change“ deutlich, dass sich nur jene Unternehmen langfristig am Markt behaupten werden, denen es gelingt, ihre Zukunftsfähigkeit durch Kreativität zu sichern. Damit Kreativität entsteht, braucht es laut Propst eine Mischung aus Begegnung und Rückzug, unterschiedliche Arbeitsoptionen sowie vielfältige Stimulation. Auch mehr als 50 Jahre nach Erscheinen des Buches sind Propsts Ideen für das Büro der Zukunft aktueller denn je: Immer mehr Unternehmen überarbeiten ihre Headquarters, um eine kreativitätsfördernde Atmosphäre zu schaffen, die Begegnungen, Austausch und Community Building erleichtert. Als Vorbild dient der Garage Spirit der Start-up Szene. Gute Ideen entstehen selten am eigenen Schreibtisch oder in nüchternen Konferenzräumen. Gemütliche Meeting- und Lounge-Bereiche stimulieren Kreativität, Empathie, emotionale und kognitive Intelligenz wesentlich besser. Arbeitsorte, die das Wohlbefinden der Mitarbeiter fördern, werden zur Schlüsselressource für Unternehmen. Da in Zukunft verstärkt disziplinübergreifend gearbeitet wird, lösen sich die Grenzen zwischen einzelnen Abteilungen zunehmend auf. Teams werden für jede Aufgabe neu zusammengestellt. Räume müssen so gestaltet sein, dass sie sich schnell und flexibel an unterschiedliche Anforderungen anpassen lassen. Der eigene Schreibtisch ist ein Auslaufmodell. Arbeitsplätze werden künftig ebenso geteilt wie Wissen. Big Data, Cloud Computing und das Internet of Things beschleunigen nicht nur Geschäftsmodelle, sondern auch die Art wie wir arbeiten und leben. In der digitalen Arbeitswelt fungiert das Büro als Gegengewicht: es wird zu einem Ort der Entschleunigung, der Inspiration und Interaktion.
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