NZZ: Die neue Architektur der alten Medienhäuser

NZZ: Die neue Architektur der alten Medienhäuser

Als architektonische Visitenkarte verkörpern Unternehmensimmobilien die Werte der in ihm arbeitenden Firmen nach außen. Strategisch eingesetzt, können sie außerdem dazu beitragen, sich im Wettbewerb zu positionieren. So eröffnen sie die Chance, den „War for Talents“ durch attraktive Arbeitsplatzgestaltung für sich zu entscheiden. Umweltbewusste Unternehmen können durch einen besonders kleinen ökologischen Fußabdruck ihres Firmengebäudes zeigen, welchen Stellenwert das Thema Nachhaltigkeit hat. Darüber hinaus sind Unternehmensimmobilien ein strategischer Hebel, um Kostenvorteile zu generieren. Denn Firmengebäude sind insbesondere in wissensintensiven  Branchen, wie z. B. Zeitungsverlagen und Medienhäusern nach den Personalkosten der zweithöchste Kostenfaktor. Aber auch eine bedeutende Kapitalanlage: Während in den USA nur 20 % Prozent der Unternehmen Eigentümer der von ihnen genutzten Immobilie sind, sind es hierzulande 70 %.  Laut einer aktuellen Studie des ZIA beläuft sich das in Unternehmensimmobilien gebundene Kapital auf mehr als 2 Billionen Euro. Die fortschreitende Digitalisierung wird die Geschäftsmodelle von Redaktionen und Verlagen gravierend verändern. Vor diesem Hintergrund ist es strategisch wesentlich sinnvoller, in neue Formate zu investieren statt in die Jahre gekommene Firmenimmobilien instand zu setzen. Die FAZ hat deshalb ihre 30 Jahre alte Unternehmenszentrale im Gallusviertel verkauft und wird 2021 das von Eike Becker_Architekten gestaltete moderne Bürohochhaus in der Europaallee anmieten. Eine Entscheidung mit hoher Symbolkraft.

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