Tag der Immobilienwirtschaft 2019

Tag der Immobilienwirtschaft 2019

Einig waren sich die Podiumsteilnehmer, dass die Urbanisierung unsere Städte gravierend verändern wird: Bis 2025 werden rund 630 Millionen Menschen in sogenannten Megacitys leben. Wohin das führen kann, zeigen chinesische Großstädte: überlastete Autobahnen, Luftverschmutzung, Parkplatzprobleme. Die Politik versucht, mit  regulatorischen Maßnahmen gegenzusteuern. Deshalb ist davon auszugehen, dass sich der Automobilverkehr in unseren Städten bis 2030 um rund dreißig Prozent reduzieren wird. Zudem wird der Besitz eines Autos in den Hintergrund treten. Die junge Generation möchte Mobilität nutzen und dabei situativ zwischen unterschiedlichen Formen wechseln. Diese neuen Verkehrs- und Nutzungsbedingungen erfordern wiederum innovative Fahrzeugkonzepte. In den USA ist das Verleihen des eigenen Autos sehr verbreitet und als Geschäftsmodel erfolgreich. In Europa fällt es uns schwerer, möglichen Interessenten unser Auto zu überlassen. Vermutlich sind wir sensibler hinsichtlich der Verschmutzung, Beschädigung und Sorgfalt im Umgang. Wichtig ist auch die Entwicklung von Mobilitäts-Hubs zu ausgebauten digitalen Knotenpunkten. Innerhalb einer Reise muss es das Ziel sein, den Wechsel zwischen den Verkehrsträgern (Auto, Flugzeug, Bahn, letzter Kilometer) möglichst schnell, angenehm und barrierefrei zu ermöglichen. Für Geschäftsreisende wäre dies ein echter Vorteil. Häufig kosten die letzten Kilometer zum Reiseziel in Ballungsgebieten enorm viel Zeit. Wer automatisch zu einem Bahnhof gefahren wird und dort nahtlos in den Nahverkehrszug einsteigt, ist klar im Vorteil. Selbstverständlich ist die Fahrkarte schon gebucht worden und auf dem Smartphone gespeichert. Es regnet? Dann wird für die letzte Wegstrecke ein selbstfahrendes Taxi gebucht. Sollte man sich prognostiziert doch verspäten, wird der Geschäftspartner automatisch informiert. Auch der Lieferverkehr lässt sich optimierten. Zum Beispiel könnte das bestehende U-Bahn-Netzwerk für den innerstädtischen Lieferverkehr erschlossen werden. Dann bräuchten wir eine Art unterirdischen Güterzug, der zwischen den Pendeltakten der U-Bahn oder des Nachts unterwegs wäre, und ein autonomes Kleinfahrzeug, das die Ware von diesem Zug direkt zum Kunden liefert. Das funktioniert für Geschäfte in der Innenstadt oder eben für Privatpersonen. Dort wird das Paket dann per Code in den Paketbriefkasten gestellt. Durch geräuschlose und emissionsneutrale Fahrzeuge wird sich die Lebensqualität in den Städten nachhaltig verbessern. Wenn der Individualverkehr limitiert ist und die Fahrzeuge durch das autonome Fahren durchgehend in Bewegung sind, werden deutlich weniger Parkplätze und Tiefgaragen benötigt. Diese Flächen könnten für zusätzlichen Wohnraum oder Grünflächen genutzt werden.