Rund um den Kaiserlei-Kreisel in Offenbach entsteht nach den Plänen von Eike Becker_Architekten bis 2022 ein gemischtes Quartier aus Wohnen, Arbeiten und Freizeit. Für eine hohe Lebensqualität im Stadtviertel werden ein Hotel, ein Schwimmbad, ein Fitnesscenter, Einzelhandel sowie Manufakturen sowie eine Kindertagesstätte sorgen. Imposanter Blickfang des Quartiers sind die beiden ehemaligen Bürotürme der Siemens Kraftwerkssparte, die komplett entkernt und nach dem Vertical Village Konzept zu modernen Apartments umgebaut werden. Um die beiden Vertical Village Türme gruppieren sich 6- bis 7-geschossige Wohngebäude. Auch aus ökologischer Sicht setzt das Quartier Maßstäbe: Eine Geothermie-Anlage wird rund 70 Prozent der Flächen CO2-neutral mit Wärme versorgen. Photovoltaik und Solarthermie komplettieren den regenerativen Energiemix des Projekts. Das rund 3,5 ha große Grundstück liegt direkt an der Stadtgrenze zu Frankfurt. Die Frankfurter Innenstadt, die neue EZB sowie der Flughafen sind sowohl mit dem Auto als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln in wenigen Minuten erreichbar. Insgesamt entstehen im Kaiserlei Quartier rund 1.100 Mietwohnungen, die den extrem angespannten Wohnungsmarkt in der Bankenmetropole erheblich entlasten werden.
Quartiersentwicklung
Die Quartiersentwicklung gilt unter Architekten und Projektentwicklern als Königsdisziplin. Denn sie ist Stadtplanung im Kleinen. Alles, was bei der städtebaulichen Entwicklung einer Stadt wichtig ist, muss auch hier mitbedacht werden. Außerdem sind Quartiere ideal, um innovative Lösungsansätze für Zukunftsfragen im kleinen Maßstab zu testen. So zum Beispiel Partizipation, CO2 freie Energieversorgung, Smart City, E-Mobility oder Sharing Economy. Weil ein Quartier mehr ist als die Summe seiner Teile, müssen alle Ebenen perfekt ineinandergreifen: Um der gesamten Vielfalt der Gesellschaft ein gemeinsames Zuhause zu bieten, müssen Wohnflächen und -typen alle Altersgruppen, Schichten und Nationalitäten ansprechen. Gleichzeitig braucht es attraktive Gewerbekonzepte, die nicht nur den täglichen Bedarf der dort Wohnenden decken, sondern auch Menschen von außen ins Quartier ziehen. Es muss Restaurants und Cafés geben, Freizeit-Angebote und Spielplätze, auf denen Kinder unterschiedlicher Herkunft von klein auf lernen, dass Herkunft keine Rolle spielt. Jung und Alt, Wohnen und Arbeiten, Reich und Arm, Ruhe und Lebendigkeit, Tradition und Moderne müssen nebeneinander Platz haben. Geordnet, aber nicht zu geordnet. Das ist die Formel, die Quartiere lebenswert macht - und unsere Städte ein Stück weit besser.
PM, 19.10.2018